Historische Orte
Viele Herrscher haben entlang der Glückswege ihre Spuren hinterlassen: Die Fugger, die Ritter von Frundsberg, die Pappenheimer und Rothensteiner, nicht zu vergessen die mächtigen Reichsäbte der prächtigen Benediktinerabtei Ottobeuren. Sie alle haben imposante Bauten errichtet, die nur darauf warten, von Ihnen erkundet zu werden.
Hoch über der Stadt Mindelheim erhebt sich die weitläufige Anlage der Mindelburg. Mit wehrhaften Rundbastionen, Toren und Gräben, Vorburg und Hauptburg entspricht sie den Vorstellungen einer mittelalterlichen Burg. Ehemals war sie Sitz unter anderem der Herzöge von Teck und der Familie Frundsberg, deren bekanntestes Mitglied Georg I. von Frundsberg, der "Vater der Landsknechte" war. Die Innenräume sind zwar nicht zu besichtigen, doch ein Spaziergang in der ausgedehnten Burganlage mit dem tiefen Brunnen und dem Burgfried (geöffnet April bis Oktober) sind zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Erlebnis.
2022 wurde die Mindelburg zum Denkmal von nationaler Bedeutung erklärt und steht damit nur eine Stufe unter dem Prädikat "Unesco Welterbe".
Mit ihren beiden je 82 m hohen Zwiebeltürmen steht sie auf einem sanft ansteigenden Hügelrücken westlich des Marktplatzes von Ottobeuren, weithin sichtbar über dem Tal der westlichen Günz. Die von 1737 bis 1766 erbaute Basilika ist eine der schönsten deutschen Barockkirchen, ein erhabenes Bauwerk von europäischem Rang. Die weltberühmten Riepp-Orgeln in der Basilika gelten übereinstimmend handwerklich, konstruktiv, qualitativ und klanglich als eine Höchstleistung der Orgelbaukunst aller Zeiten. Die Ottobeurer Konzerte, die alljährlich im Sommer stattfinden, locken eine begeisterte Schar von Musikfreunden aus Nah und Fern an.
Karg eingerichtet waren die Mönchszellen der Kartäuser, in denen die Ordensbrüder viele Stunden täglich beim Gebet verbrachten. Das Deutsche Kartausenmuseum gewährt Einblicke in drei ehemalige Mönchszellen. Beim Rundgang durch die Reichskartause sollten Sie sich ein weiteres Highlight der Glückswege auf keinem Fall entgehen lassen: Das berühmte geschnitzte Chorgestühl von Ignaz Waibl aus dem 17. Jahrhundert. Schon der berühmte Allgäuer Kultkommissar Kluftinger ermittelte an diesem historischen Ort.
Das Bad Wörishofener Dominikanerinnen-Kloster wurde Anfang des 18. Jahrhunderts gegründet. Im Mai 1855 kam Pfarrer Sebastian Kneipp als Beichtvater und Hausgeistlicher zu den Klosterfrauen. Dort lebte und wirkte er bis zu seinem Tod 1897 42 Jahre lang. Kneipp entwickelte hier seine ganzheitliche Naturheillehre und behandelte und kurierte mit seinen Wassergüssen, Heusäcken und anderen bis dato unbekannten Heilmethoden viele kranke und hilfesuchende Menschen. Das Kloster beherbergt die barocke Klosterkirche, eine Marienkapelle, Kreuzgang, Refektorium und Kapitelsaal sowie die Zimmer der Schwestern. Ebenso findet sich hier das beliebte Sebastian-Kneipp-Museum mit Museumsgarten.
Über viele Jahrhunderte war das Memminger Handwerk in elf Zünften organisiert. Die zahlreichen Zunfthäuser am Weinmarkt machen deutlich, welch hohen Stellenwert das Handwerk für die Stadt hatte. Die Kramer, Weber, Metzger, Merzler, Lodner und Zimmerleute umrahmten mit ihren Zunfthäusern diesen alten Markt. Die Kramer waren diejenigen Kaufleute, die nur innerhalb der Stadtmauern ihre Waren verkaufen durften. 42 Berufe waren in der Kramerzunft organisiert. Vom Apotheker bis zum Zuckerbäcker wollten viele Handwerker in die Kramerzunft aufgenommen werden. Sie galt neben der Großzunft als die angesehenste und vornehmste Zunft. Im Gebäude der Kramerzunft wurden im März 1525 die Zwölf Bauernartikel, die erste Menschenrechtserklärung Europas, verfasst.
Hoch über dem Illerwinkel mit Blick auf das Alpenpanorama thront Schloss Kronburg auf einer Anhöhe. Hier wird Geschichte lebendig, wenn Baronin und Baron von Vequel-Westernach Sie persönlich durch die sehenswerte Anlage führen. Sie erzählen anschaulich aus der wechselvollen Geschichte der Kronburg und teilen Ihnen viele spannende Informationen über das ausschließlich aus altem Familienbesitz stammende Inventar mit. Besuchen Sie doch auch eines der Schloss-Konzerte und den romantischen Weihnachtsmarkt im Innenhof der Schlossanlage.
Das Hohe Schloss in Bad Grönenbach
Das Wahrzeichen Bad Grönenbachs begrüßt seine Besucher schon von weitem und ist Kulturstätte von besonderer Güte. Das Hohe Schloss thront über dem Markt und wurde vermutlich 1280 an Stelle einer Fliehburg um einen Nagelfluhfelsen herum gebaut. Immer wieder wechselten die Adelsgeschlechter, später wurde das Gebäude auch als Gericht und Kloster genutzt. Seit 1996 gehört es dem Markt. Seither werden das Schloss und der Schlossgraben im Rahmen der Möglichkeiten für Ausstellungen, Führungen, Konzerte und standesamtliche Trauungen genutzt. Der ehemalige Klostergarten neben dem Hohen Schloss wurde zum Kreislehrgarten umgestaltet und ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Das Fuggerschloss in Kirchheim
Das weithin sichtbare Wahrzeichen Kirchheims ist das Fuggerschloss, das nach seinem berühmten Vorbild auch "der bayerische Escorial" genannt wird. Der Augsburger Kaufmann Anton Fugger erwarb 1551 die Herrschaft Kirchheim von Ritter Hans Walther von Hürnheim. Johannes Fugger ließ dann 1578 bis 1587 die mittelalterliche Burg weitgehend abbrechen und an deren Stelle das heutige Schloss errichten. Durch das Hauptportal gelangt der Besucher über die sogenannte Toskanische Säulenhalle zum Zedernsaal. Mit seiner überaus prachtvollen Holzdecke, den überlebensgroßen Terrakottafiguren, dem Kamin und den mächtigen Portalen stellt der Zedernsaal den repräsentativsten Raum des Schlosses dar. Die hervorragende Akustik begeistert Musikfreunde von Nah und Fern und kann in zahlreichen Konzerten während der Sommermonate genossen werden. Derzeit ist eine Besichtigung des Schlosses leider nicht möglich.